Schlussbericht

Was ist geblieben von der TMR? Vieles, einerseits hatten wir mit dem Wetter eine Traumwoche erwischt und abgesehen von Peters Knie, kamen wir auch wieder gesund bei unseren Familien an. Wir erlebten Tiefschläge sowie Höhepunkte und auch Fehler schlichen sich bei der Planung ein. So hatte ich zum Beispiel das Gewicht der Rucksäcke völlig überschätzt. Auch hatte ich die Tagesetappen zu hoch angesetzt. Ich stützte mich dafür auf die Daten zurück, welche Peter und ich beim Marsch rund um den Pizol gemacht hatten. Damals hatten wir 16 kg Gepäck anstelle den 20 kg und waren während 3 Tagen unterwegs. Auch beim Kartenmaterial machte ich einen grossen Fehler. Ich vergass die Überprüfung des Ausgabejahrs! Hinzu kam noch, dass Swisstopo mir veraltetes Kartenmaterial zuschickte, was sich dann am dritten Tage rächte. Auch die italienische Garminkarte war ungenau und so konnte ich einige Wegabschnitte nicht richtig aufs GPS übertragen. Diese Situationen hatten uns aber nicht demotiviert sondern  erst recht ermutigt. Bei einem Stopp tranken wir erst ein wohlverdientes Bier, dann analysierten wir die Lage und anschliessend optimierten wir eine passende Lösung. Was sich aber als absolut top erwies, war die Ausrüstung. Wir deckten uns mit wenig Kleidung ein, diese jedoch auf Alpinqualität. Auch die Kochausrüstung wurde auf unsere Bedürfnisse angepasst, samt dem Benzinkocher, was auf diesen Höhen nur von Vorteil ist. Beim Zelt entschieden wir uns fürs Tunnelzelt von Hilleberg. Es war mit 4,3 kg eher an der obersten Grenze, erwies sich aber als absolut richtige Entscheidung.  Auch die Anschaffung der Solaranlage war super! So hatten wir immer genügend Strom für unsere elektronischen Geräten. Peters Blog war auch so eine Meisterleistung gewesen, denn so konnten sich unsere Freunde und Familien täglich nach unserem Zustand erkundigen. Für mich ging dann mit der Dombesteigung zusätzlich ein langersehnter Wunsch in Erfüllung. Die TMR war eine sehr schöne aber auch eine harte Wanderung, vor allem mit dem Gewicht von 20 kg auf dem Rücken. Für Peter und mich ist jedoch klar, dass man diese Tour nur bei schönem Wetter durchführen sollte, denn es hat einige Etappen, die bei Regen und Nebel eher gefährlich sind. Zum Schluss möchte ich mich bei folgenden Personen bedanken: Peter Meli für den tollen Blog und das er mein“ Food“ ohne zu meckern verschlang! Christof Landolt für das Schleppen meiner Ausrüstung, welches wir zur Besteigung des Doms brauchten und natürlich unserem Bergführer Thomas Good, der eine absolute Topbetreuung bot. Schliesslich musste er mich auf die Dom Spitze ziehen und beim Festijoch wieder abseilen, was mich aber sehr begeisterte!!!! Auch danke ich unseren Familien und Freunden, die uns humorvolle Texte und Kommentare in den Blog stellten.

Werner

Aufstieg

Nachdem Chris und ich uns von Peter verabschiedet hatten, holte mich die harte Realität schnell wieder ein. Der Aufstieg zur Domhütte war sehr steil, zwar super gesichert aber meine Beine waren von den letzten Tagen total ausgelaugt! Zum Glück hatte ich die 20 kg Rucksackgewicht  nicht mehr, denn mit diesem Gewicht wäre ich wohl nicht hochgekommen! Nach ca. 2 Stunden erreichten wir die Domhütte. Die Hütte  wurde durch einen Neubau erweitern und diesen Sommer fertig gestellt. Sie sieht echt schön aus und auch innen hat der SAC das Alte mit dem Neuen optimal ergänzt. Als ich zur Tür hinein ging, hatte ich genau 135 km reiner Fussmarsch hinter mir. Jetzt hiess es schnell anmelden und dann sofort ab zum Bier!!! Neben der tollen Aussicht konnten wir auch noch die perfekten Flugkünste der Air Zermatt verfolgen. Sie holten die Arbeiter und das Restmaterial ab, denn ab nächster Woche ist die Hütte geschlossen. Unser Bergführer Thomas Good sollte auch noch heute Abend eintreffen. Er kommt direkt vom Matterhorn! Wahnsinn diese Leistung wenn man bedenkt, dass er in der gleiche Woche vier 4000ender besteigt!!!! Nach dem feinen Nachtessen und ein bisschen fachsimplen ging es um 21:30 Uhr ins Bett. Die Nacht verlief für mich nicht optimal, denn meine Beine brannten noch vom Vortag und die Luft im Zimmer besetzt mit 12 Personen liess zu wünschen übrig! Um ca. 03:00 Uhr wurden wir geweckt! Nach dem Frühstück konnte Thomas um 04:05 Uhr endlich mit uns starten. Mit Stirnlampe und einem angenehmen Tritt gingen wir hinter Thomas her. Der Aufstieg verlief über loses Gestein und Eis bis zum Festijoch. Die Temperatur war sehr angenehm und der Sternenhimmel liess das Herz höher schlagen. Nach einer kleinen Klettertour standen wir auf dem Joch. Nun ging es weiter über die Normalroute Richtung Gipfel. Die Route verläuft unter einem gigantischen Gletscherabbruch vorbei und steigt ab einer Höhe von ca. 3900 Meter steil an. Ab dieser Höhe hatte ich Mühe mit der Kraft. Irgendwie war ich total ausgepumpt. Hinzu kam noch der Durst. Da ich die Flaschen im Rucksack hatte, trank ich zu wenig. Mit letzter Kraft schleppte ich mich zum Gipfel, den wir um 09:00 Uhr erreichten. Chris und Thomas sahen irgendwie total locker aus – im Gegensatz zu mir!! Aber oben verspürte ich keine Müdigkeit mehr, denn wir waren auf dem Dom! Es war einfach überwältigend: Wir hatten eine super Aussicht  und nachdem uns Thomas alle Berge ringsum erklärt hatte, ging es wieder zurück Richtung Domhütte. Erst jetzt fiel mir der steile Aufstieg auf. Top motiviert nahmen wir die nächsten 3100 Höhenmeter Abgang in Angriff. Nach einer kurzen Bierpause in der Europahütte trafen wir um 15:15 Uhr in Randa ein, wo uns „Festbruder“ Peter abholte. Hier ging auch unsere TMR-Tour  zu Ende. Ach ja, meine Beine hatten jetzt endgültig genug und ich werde mich in den nächsten Tagen wohl mit dem Muskelkater anfreunden müssen!!!!!!

Bergführer Thomas Good, Werner Gugg und Christoph Landolt (v.l.n.r) auf dem Gipel des Doms.
???????????????????????????????

Schlussbericht folgt:

7.Tag, 5.9.2013, Niedergrächen – Europahütte/Domhütte

Heute war um 6 Uhr Tagwache, da wir nicht zu spät in der Europa-Hütte eintreffen wollten. Wir fuhren zuerst mit dem Postauto nach Gasenried, dem Startpunkt der heutigen Etappe. Von dort ging es zuerst gemächlich los, ehe der Weg ziemlich steil anstieg. So absolvierten wir innert kurzer Zeit 1000 Höhenmeter. Der weitere Verlauf führte auf einer Höhe zwischen 2200 und 2700 Richtung Europa-Hütte. Der Weg war wiederum ziemlich exponiert. Zudem war es an einigen Stellen ziemlich Steinschlaggefährdet. Unser Ziel für den Mittagshalt, den Punkt Galenberg, erreichten wir um 12 Uhr. Werner gab wie immer alles. Als Vorspeise gab es eine Hafersuppe, danach ein feines Risotto. Eine Stunde später wsren wir schon wieder unterwegs. Wir wollten Chris um 14 Uhr in der Europahütte treffen. Als wir eintrafen, war Chris bereits da. Nach einem erfrischenden Bier machten sich Werner und Chris bereit. Sie wollten noch bis zur Domhütte aufsteigen, da morgen um 3 Uhr der Aufstieg zum Dom geplant ist. Ich beschloss, in der Europahütte zu übernachten, um am morgen das Auto in Täsch zu holen. Am späteren Nachmittag trafen dann Cleksi, Annemarie und Mula ein. Cleksi und Annemarie hatten wir am Vortag unterwegs kennengelernt. Es wurde ein gemütlicher Abend. Wie geht es wohl Werner und Chris in der Domhütte? Details folgen.

6.Tag, 4.9.2013, Saas Grund – Niedergrächen

Heute morgen fuhren wir mit dem Postauto nach Saas Fee. Dort marschierten wir kurz nach 9 Uhr los. Der Höhenweg führte zuerst durch einen Lärchenwald. Der Weg führte gemächlich auf eine Höhe von 2100 m.ü.M. Danach wechselte das Terrain. Es wurde Hochalpin, d.h. einige Passagen waren mit Seilen gesichert. Um 12 Uhr, pünktlich zur Mittagszeit trafen wir in Balfrinalp ein. Werner kochte uns feine Chässpätzli. Dazu gab’s ein Glas Wein.
Den 2.Teil der Etappe hatten wir völlig unterschätzt. Es wollte und wollte nicht enden. Es kam ein Einschnitt, und noch einer und das Ganze in steilem Gelände. Da ich ja nicht ganz schwindelfrei bin, war es eine ziemliche Herausforderung. Das schwere Gepäck machte es auch nicht leichter. Todmüde erreichten wir die Hannigalp. Wir beschlossen, mit der Gondel nach Grächen zu fahren. Bei einem wohlverdienten Bier entschieden wir, nicht mehr weiterzugehen. So fuhren wir mit dem Postauto nach Niedergrächen, wo wir uns auf dem Campingplatz einquartierten. Juhui, heute schon wieder duschen. Zum Nachtessen kochte Werner zuerst eine feine Bündner Gerstensuppe mit Speckwürfeln, zum Hauptgang gab es Risotto. Dazu natürlich wie immer ein Glas Wein.

5.Tag, 3.9.2013, Tälliboden – Saas Grund

Heute gab es später Tagwache, da die heutige Etappe relativ kurz war. Vom Tälliboden bis zum Stausee Mattmark benötigten wir etwas mehr als 1 Stunde. Von dort fuhren wir mit dem Postauto nach Saas Grund. Beim einchecken auf dem Campingplatz erfuhren wir, dass die Benützung der meisten Bahnen im Preis für die Übernachtung inbegriffen ist. So beschlossen wir kurzerhand, mit den Bahnen Richtung Alallin zu fahren. Auf einer Höhe von 3500 m.ü.M. Genehmigten wir uns ein Bier und genossen den wunderschönen Ausblick auf die walliser Viertausender. Den heutigen Tag benutzten wir zudem, um unsere Wäsche zu waschen und wieder einmal eine schöne warme Dusche zu geniessen. Lebensmittel mussten ebenfalls aufgefüllt werden, d.h. morgen wieder Maximalgewicht.

4.Tag, 2.9.2013, Rifugio Pastore – Tälliboden

Nach einem ausgiebigen Morgenessen im Refugio Pastore starteten wir um 8 Uhr in Richtung Passo del Turlo. Die 1100 Höhenmeter mit 20 kg Gepäck brachten uns ganz schön ins schwitzen. Der Weg auf den Pass und hinunter zur Alp Schena wurde im 1.Weltkrieg sehr aufwändig mit den zur verfügung stehenden Steinen, und davon hat es definitiv genug, ausgebaut. Von da ging es im Eiltempo nach Macugnaga, weil wir dort die Bahn auf den Monte Moro Pass erwischen wollten. Diesmal hatten wir Glück, 20 Minuten später und wir hätten die letzte Bahn verpasst. Von der Bergstation ging es nach einem kurzen, heftigen Aufstieg hinunter Richtung Stausee Mattmark. Beim Tälliboden fanden wir den perfekten Platz zum Übernachten auf einer traumhaften Hochebene.

3.Tag, Sonntag 1.9.2013, Stafal – Rifugio Pastore

Kurz nach 8 Uhr trafen wir an der Talstation in Stafal ein. Den 1.Teil des Aufstieg zur Station Gabiet absolvierten wir mit der Seilbahn. Den 2.Teil war dann wieder wandern angesagt. Für den weiteren Verlauf wollten wir via Stolembeerg den Abstieg zur Alp La Balma nehmen. Da der Weg nicht markiert war, beschlossen wir, zurück zur Bergstation zu gehen und von dort mit der Bahn zur Station Grande Alte zu fahren. Von dort versuchten wir, auf einem Höhenweg zum Refugio Pastore zu gelangen. Aber auch dieser Versuch scheiterte, da es auch diesen Weg nicht mehr gibt. Schlussendlich mussten wir bis nach Alagna hinunterlaufen, um anschliessend auf einer Teerstrasse Richtung Colle del Turlo weiterzulaufen. Als wir beim Refugio Pastore vorbeimarschierten, fing es leicht an zu regnen. Das war wohl ein Zeichen… So beschlossen wir, ein Zimmer zu nehmen. Schliesslich ist eine Dusche zwischendurch nicht zu verachten. Sogar mit einem mehrgängigen Nachtessen wurden wir verwöhnt.

2.Tag, Samstag 31.8.2013, Alp Mase – Stafal

Um 6:30Uhr war Tagwache. Nach einem gediegenen Morgenessen, es gab Werners Spezialität Speck mit Spiegelei, starteten wir um 8:30Uhr zur heutigen Etappe. Der 1. Teil führte uns an einem wunderschönen Hochmoor vorbei. Kurz darauf näherten wir uns der Baumgrenze, sodass der weitere Verlauf durch Lärchenwälder führte. Pünktlich zur Mittagszeit trafen wir in Resy ein. Dort gönnten wir uns in einem Rifugio eine feine Polenta, dazu ein Glas Wein. Der anschliessende Aufstieg führte uns zum Saleroforco auf eine Höhe von 2700 m.ü.M. Der anschliessende Abstieg nach Stafal war doch ziemlich anstrengend mit dem Ganzen Gepäck. In Stafal bezogen wir unser Nachtlager auf einem Campingplatz. Nach dem Nachtessen in einer Pizzeria ging es früh zurück zum Zelt.

1. Tag

Sind um 14:00Uhr vom „Trockener Steg“gestartet. Das erste Zwischenziel, den Theodulpass erreichten wir nach einem kurzen Aufstieg über den Theodulgletscher. Am Lago Cime Bianche machten wir den ersten Zwischenhalt. Kurz vor 18:00 Uhr erreichten wir unseren Platz für das Nachtlager auf einer Höhe von 2700 m.ü.M. in der Nähe der Alp Mase.